Der Heckenpflanzen-Blog
Warum gehen (einige) meine neuen Heckenpflanzen ein?
Wir haben sie alle auf dieselbe Weise gepflanzt und gepflegt, also....
In diesem Artikel möchte ich noch einmal erklären, dass es immer mehrere Faktoren sind, die dafür sorgen, dass Pflanzen gut oder nicht gut wachsen und nach dem Umpflanzen gut oder nicht anwachsen. Es gibt viele Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Die Summe dieser positiven und/oder negativen Faktoren entscheidet darüber, wie die Pflanzen gedeihen. Zu diesen Faktoren zählen z.B. die Pflanzweise, das Wetter, der Pflanzabstand, die Bodenbeschaffenheit, der Standort (u.a. mit oder ohne andere Pflanzen/Bäume) und die Wasserversorgung (die bei Hitze sehr schwierig ist, man kann noch immer zu viel gießen aber natürlich auch zu wenig). Wie bereits gesagt, ist die Summe dieser Faktoren entscheidend. Einer dieser Faktoren kann durchaus nicht ganz so gut sein, das ist nicht sofort schlimm. Aber dann muss der Rest eben sehr gut sein, damit alles zusammengezählt am Ende trotzdem ein positives Ergebnis erzielt wird.
Eine Pflanze die mit einem relativ schlechten Boden ziemlich gut klarkommt ist vielleicht der Portugiesischer Kirschlorbeer: Mehr Erfahren.
Ein gutes Beispiel aus jüngster Zeit: Vor kurzem habe ich einige Thuja Smaragd Pflanzen irgendwo bei Frankfurt im Rahmen einer Kulanzaktion ersetzt. Als ich dort ankam, sah ich sofort, was das größte Problem war: die Pflanzen standen viel zu dicht nebeneinander. Ich habe das dem Kunden mitgeteilt, um zu verhindern, dass sich dieses Problem wiederholt. Mein Kunde erwiderte jedoch, dies könne nicht die Ursache sein, da er vor einigen Jahren schon einmal Pflanzen von uns auf einem anderen Grundstück gehabt und diese auch so dicht nebeneinander gepflanzt hätte. Von diesen Pflanzen sei nicht eine einzige eingegangen. Obwohl ich diesen Gedanken gut verstehen kann, ist das nicht ganz richtig. Beim letzten Mal, vor ein paar Jahren, war zum einen der Boden viel besser und die Lieferung erfolgte im Herbst, also nicht kurz vor einer Wärmeperiode, was diesmal der Fall war. Das bedeutet, dass damals schon mindestens zwei positive Faktoren der engen Bepflanzung gegenüberstanden, die dieses Mal fehlten. Deshalb haben es alle Pflanzen damals geschafft (trotz die Enge Pflanzung), diesmal jedoch nicht. Es geht darum, dass vor allem die zu enge Bepflanzung von Thuja Smaragd auf jeden Fall ein negativer Faktor ist, der bei der Summe der positiven und negativen Faktoren schwer wiegt. Es kann mal gut gehen, aber dann müssen die anderen Bedingungen besonders gut sein.
Ein häufig gehörter Satz bei einer Reklamation wenn einige Pflanzen eingegangen sind, lautet wie folgt: Einige der Pflanzen sind gut gewachsen andere nicht. Wir haben sie alle auf dieselbe Weise gepflanzt und gepflegt. Es kann also nicht am Boden, an der Pflege oder an der Pflanzweise liegen, dass einige gestorben sind (d.h. es muss an den gelieferten Pflanzen liegen...). |
Dieser kursiv gedruckten Satz wird bei vielen Reklamationen beinahe standardmäßig mitgeliefert. Ich kann diese Begründung aus Sicht der Kunden auch gut verstehen. Tatsächlich aber trifft sie (in der Regel) keineswegs zu.
Ich möchte versuchen, dies zu erklären. Wenn man superstarke Pflanzen z.B. in ziemlich schlechten humusarmen Boden pflanzt, sie viel zu eng pflanzt oder ihnen nicht genug Wasser gibt, dann werden einige Pflanzen eingehen, während der Rest zunächst recht gut wächst. Diese Pflanzen sind nämlich Konkurrenten und „kämpfen“ bei schlechten Bedingungen miteinander um ausreichende Mengen an Wasser und Nährstoffen. Sobald eine Pflanze stirbt, wird die Nachbarpflanze zunächst darüber froh sein und davon profitieren. Wenn der Boden oder ein anderer Faktor jedoch zu schlecht ist, dann kann es ebenso vorkommen, dass letztlich auch alle anderen Pflanzen eingehen – besonders wenn z.B. eine Periode mit warmem Wetter hinzukommt.
Es gibt unendliche viele Metaphern zu bedenken, die sofort deutlich machen, dass die fettgedruckten Sätze oben nicht korrekt sind. Wenn man zehn Hühnern in einem Hühnerstall jeden Tag etwas zu wenig zu fressen gibt, dann werden einige fett werden und andere vor Hunger sterben. Oder um eine Metapher zu bemühen, die den Wettbewerbsaspekt völlig vernachlässigt: Nehmen wir 10 Menschen, die ein ungesundes Leben führen (dann sind z.B. rauchen oder zu fettes Essen eine Metapher für einen schlechten Boden). Gott sei Dank sterben dann doch nicht alle 10! aber manche werden krank...
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