Der Heckenpflanzen-Blog
Läuse in Thuja Brabant und Smaragd
Läuse in Thuja occidentalis Sorten (wie Thuja Brabant und Thuja Smaragd).
Update 18-01-2017: Inzwischen sehen wir dieses Phänomen schon mal wesentlich häufiger als ein paar Jahre zurück (wann dieses Artikel geschrieben wurde). Die weniger kalten Winter können vielleicht zu dieser Vermehrung von Läuse führen. Sicher wissen wir das nicht. Doch auch sehen wir dass die Hecken absolut empfindlicher hierfür sind wenn bestimmte Umstände (vor allem im Boden) nicht optimal sein. Diese Umstände kann man bei das Einpflanzen am besten beeinflussen. Ein gesundes Bodenleben sowie auch eine gute Luftzirkulation (das letzte vor allem bei Thuja Smaragd) ist unserer Meinung nach sehr wichtig.
Update 20-02-2019: Letzte Woche habe ich eine befreundete Baumschule mitten in den Niederlanden besucht. Während wir dort durch die Felder gingen, sah ich sie wieder... Ganz unten befanden sich kleine schwarze Flecken. Nachdem die Äste zur Seite geschoben wurden, wurden wieder zahlreiche Triebläuse sichtbar. Und das mitten im Winter! Ich denke, dass der Züchter, den ich darauf hinwies, nicht sehr glücklich mit mir war. Ich schrieb im Jahr 2013 zum ersten Mal darüber. Damals hatte ich noch selten jemanden über Läuse in Thuja Smaragd und in Brabant sprechen hören. Züchter sahen mich immer ein bisschen komisch an, wenn ich davon anfing. Es ging damals schon immer nur um Pilz, Pilz und nochmal Pilz. Und daran hat sich inzwischen wenig geändert.
Während auch heutzutage noch stets Läuse vielleicht viel häufiger die Ursache der Probleme sind als Pilze. Oder ja, die Quelle, die findet sich meist in schlechten Bodenbedingungen; zu trocken, zu nass, undurchdringbare Barrieren, eine schlechte Struktur oder eine Kombination hiervon. Dann muss man leider mit einem Befall durch Krankheitserreger rechnen. Läuse gehen übrigens oft mit Pilzinfektionen einher.
Es ist auffällig, dass ich selten Triebläuse in einer der Plicata-Arten (wie Thuja Martin, Excelsa und Atrovirens) gesehen habe. Diese scheinen weniger anfällig dafür zu sein.
Originale Artikel aus 2014:
In diesem Jahr haben wir mancherorts in Deutschland und den Niederlanden Lebensbäume mit einem Läusebefall vorgefunden. Dieses Problem zeigt sich mit braunen Stellen in den Lebensbäumen und kann den Bäumen einen erheblichen Schaden zufügen. Expertenuntersuchungen haben gezeigt, dass die Trieblaus für den Befall verantwortlich ist.
Läuse in Thuja Smaragd | Läuse in Thuja Brabant |
Diese Erscheinung ist nicht neu. Bei Zypressen und Scheinzypressen (und hin und wieder auch bei der Thuja plicata oder bei den Riesenlebensbäumen) ist bekannt, dass die Trieblaus sich manchmal als eine wahre Schädlingsplage manifestieren kann. Vor allem nach milden Wintern. Überraschend ist nun jedoch, dass diese “Läuseattacke” sich nun auf die Thuja occidentalis Sorten zu richten scheint und nicht auf die Thuja plicata Sorten wie Thuja Martin und Atrovirens. Wir haben den Befall in den vergangenen Monaten in dem Thuja occidentalis Yellow Ribbon, Thuja occidentalis Smaragd und Thuja occidentalis Brabant beobachtet (alles normale Lebensbäume). Es sind gerade solche Sorten, die um ihre ´Unempfindlichkeit´ gegenüber Krankheiten und Schädlingsbefall bekannt sind. Ausgerechnet in den Thuja plicata Sorten sehen wir den Schädlingsbefall (bis heute) nämlich nicht.
Auch kann keine Verbindung zu der Baumschule der Koniferen hergeleitet werden. Wir haben den Befall sowohl in Lebensbäumen beobachtet, die in den Niederlanden gezüchtet wurden, (nachweislich aus unterschiedlichen nicht zusammenhängenden Baumschulen) als auch in Lebensbäumen, die in Deutschland in unterschiedlichen Baumschulen herangezogen wurden. In solchen, von uns gelieferten Lebensbäumen, handelt es sich um befallene Pflanzen, die erst in diesem Jahr neu angepflanzt wurden als auch um solche Pflanzen, die bereits vor 3 Jahren bei einem Kunden in Deutschland angepflanzt wurden. In allen Fällen, die wir bis jetzt beobachtet haben, scheinen die Probleme sich erst in diesem Sommer (2014) zum ersten Mal gezeigt zu haben (d.h. in dieser Form). Die Ursache mag an dem milden Winter 2013/2014 gelegen haben, aber das kann nicht mit Sicherheit behauptet werden. Häufig entsteht ein solcher Schädlingsbefall durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Andere Faktoren, die zum Beispiel eine Rolle spielen können, sind solche: Ein zu feuchter, oder zu trockener Standort, zu viel, oder zu wenig Wassergabe nach der Anpflanzung, zu enge Bepflanzung (zu große Dichte, vor allem der Thuja Smaragd reagiert darauf empfindlich), Mangel an Durchlüftung, weil der Wind fehlt, (zum Beispiel weil ein winddichter Zaun die Hecke an einer Seite abschirmt), unnatürliche Lebensumstände wie Beton im Boden oder ein schlechter Boden mit zu wenig Humus (nur Lehm, nur Sand, gekaufte ´Muttererde´ was kein Muttererde sondern tote Boden ist).
Wie erkennt man den Schädlingsbefall
Erstens sollte gesagt werden, dass wenn man die Bäume (von innen) aus nächster Nähe betrachtet, man auch vieles sehen wird, was auch ganz natürlich ist. Es ist ganz normal, dass sich auf einer Pflanze auch ´Schädlinge´ befinden, die von der Pflanze leben, (Käfer, Schnecken, Läuse). Im Normalfall sind auch genauso viele Tierchen da, die solche Schädlinge wieder vertilgen oder schmarotzen. So ist eine Lebensbaumhecke im Grunde ein kleines Ökosystem. Einige Läuse oder Schnecken sind nicht unbedingt schädlich, oder gar nicht schlimm. Erst wenn deutlich erkennbar wird (an den großen braunen Stellen außen) dass der Baum schwer darunter leidet, kann der Schädlingsbefall sich zum Problem entwickeln.Braune Stellen, die an der Außenseite der Pflanzen sichtbar sind (siehe Bild) bedeuten noch nicht unbedingt, dass Läuse hiervon die Ursache sind. Sicherheit bekommen Sie erst, wenn Sie die braunen Stellen aufspalten. Dann befinden sich dahinter schwarze Stellen (Ausscheidungen der Läuse) und darauf sichtbar, ganz winzige braune Läuse. Damit man die Läuse sehen kann, braucht man schon ziemlich gute Augen, denn sie sind ganz winzig. Momentan (18.12.2014) sieht man kaum noch ´Bewegung´ weil sie durch die niedrigen Temperaturen entweder abgestorben, oder durch die Kälte unbeweglich geworden sind. Möglich ist auch allerdings, dass Eier abgelegt wurden.
Bekämpfung
Beseitigen Sie die braunen Stellen gründlich, die sich an den Innen- und Außenseiten der Pflanzen befinden. Das darf ziemlich ´rücksichtslos´ geschehen. Wenn Sie die Bäume kräftig schütteln und mit den Händen von unten nach oben feste durchstreifen, kann bereits viel braunes Blatt entfernt werden. Macht man diese Arbeit ordentlich, ist es schon eine ziemliche Aufgabe. Zweigen und Äste, die bereits befallen sind, dürfen auch abgeschnitten werden. (je weiter vom Stamm geschnitten wird, je größer die Möglichkeit, dass wieder Grünes entsteht). Harken Sie alles gründlich zusammen und schaffen Sie die Abfälle von den Pflanzen fort.
Auf diese Weise ist schon ein ordentlicher Teil der Läuse mitbeseitigt. Aber vor allem machen Sie die Struktur der Pflanze deutlich offener, wodurch der (kalte) Wind und der Frost die Pflanze gut durchdringen kann. Es ist möglich, dass der Winter somit das Problem ganz von alleine löst. Dies würde der Idealfall sein, weil Bekämpfungsmittel (Plan B) immer auch das biologische Gleichgewicht zerstört (auch ´die guten Insekte´ die eventuell die Läuse vertilgen, werden daran sterben) wodurch man nicht mehr weiß wozu dies letztendlich führen wird.
Scheint sich das Läuseproblem im Frühjahr jedoch weiter fortzusetzen (weil die Läuse und Eier nicht erfroren sind) mit anderen Worten, wenn neue braune Stellen entstehen, dann kommt man nicht umhin ein Läusebekämpfungsmittel einzusetzen. Was geeignet ist und erlaubt sollte vor Ort in einem Fachgeschäft erfragt werden. Gegen Läuse kann man überall was finden. Sind biologische Mittel zur Bekämpfung erhältlich, so sollten diese bevorzugt werden.
Der Grund des Problems auch anpacken
Grund des Problems liegt fast immer in zu wenig oder zu viel Wasser oder schlechte Bodenbedingungen! Die Läuse sind nur das Symptom... Die Basisgesundheit der Pflanzen verbesseren ist mindestens so wichtig wie das entfernen der Läuse.
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Herr Metsemakers - Gepostet am 26-05-2020
Hallo Herr Gehrke, Vielen Dank für Ihren Beitrag. Das häufige Trocken stehen der Thuja-Hecke ist die eigentliche Ursache der Läuse. Dies wird zwar zu einem zunehmend anhaltenden Problem. Eine gute Wasserpflege löst dieses Problem oft von selbst. Viele Leute glauben mir das nicht, aber wir sehen es oft an den Ecken der Baumschulfeldern (die vom Sprinkler nicht gut getroffen werden). Da finden wir manchmal Läuse. Wenn wir sicherstellen, dass das Wasser da wieder kommt, verschwinden die Läuse. Es ist natürlich zu beachten, dass die Bodenbedingungen in der Baumschule natürlich recht optimal sind, was in den privaten Gärten nicht immer der Fall sein wird (sehr oft nicht in neuen Wohnsiedlungen selbst). Ich mache es den Läusen auch schwer, indem ich Lavamehl auf und in der Nähe der Läuse sprühe. Wenn Sie dies mehrmals wiederholen, bleiben sie oft fern. Übrigens leben Läuse fast immer in eine Simbiose mit Ameisen, das ist also normal. Zu diesem Zeitpunkt werden die Larven von Marienkäfern und Marienkäfern selbst wieder aktiv, das ist natürlich gut und hilft das Problem auch verschwinden. Vielleicht habe ich Ihnen wieder ein bisschen weitergeholfen. Vg
Daniel Gehrke - Gepostet am 21-05-2020
Hallo, vielen Dank für diesen Blog und die Erleuchtung zum Thema Läusebefall. Diese lästigen kleinen Biester haben unsere gesamte 5 Jahre alte und ca. 150-200cm hohe Smaragd Hecke befallen. Bemerkt haben wir dies durch den klebrigen Saft dieser Läuse und dann auch durch viele abgestorbenen Äste. Also haben wir recherchiert und diesen Blog gefunden. Also angepackt und als Sofortmaßnahme alles Tote Geäst entfernt. Dies ist eine echte Herausforderung und hat 3 Tage gedauert. Wir hoffen das lohnt sich am Ende und die Thujas erholen sich letztendlich wieder. Zudem haben wir Tropf Bewässerung installiert und gedüngt mit eigenem Kompost und mit Heckenkraft. Der Boden ist schon sehr häufig trocken in den letzten 2-3 Jahren. Zudem gemulcht und Gewässert. Nun haben wir beim belüften der Hecke festgestellt das wir viele Waldameisen haben die in Symbiose mit den Läuse leben und diese wohl auch Schützen und verteidigen. Denken sie das dies ein Problem darstellt bei der Erholung der Hecke? Welche Maßnahmen können wir noch ergreifen um die Hecke zu retten? Wir freuen uns auf ein Feedback, Grüße aus Brandenburg
Herr Metsemakers - Gepostet am 24-05-2017
Hallo Rike, Das ist sehr Schade. Dass der Hecke daneben nicht betroffen ist, ist nicht komplett fremd. Eine Hecke der schon viele Jahren steht, ist schon komplett und auch tiefer mit der Boden verbunden und hat dadurch eine bessere wiederstand gegen Krankheiten. Außerhalb fürchte ich das der Boden wo Ihre Brabant Hecke in steht nicht optimal ist. Denn eine Thuja Brabant Hecke der in einen gesunden Boden steht, mit viel Humus únd ein gesundes Bodenleben, der wird ein paar Jahre nach Einpflanzen nicht schnell mehr (tödlich) von Läuse befallen. Ich sage nicht so ein Befall ist ohne deutliche Ursache unmöglich aber in der Regel hat es ein Grund. Auch extreme Wassermengen, Wasserau oder Wassermangel (Z.b. wenn man im Urlaub fahrt) können ein Anfangsmoment des Läusebefalls sein. Der brabant ist robust und stark...ich hoffe Sie kriegen Ihre Hecke wieder schön und grün. Mfg
Rike - Gepostet am 23-05-2017
Hallo, vor 4 jahren haben wir 100 thuja brabant als hecke gepflanzt, die scheinbar auch alle befallen sind. Vorigen sommer ist es uns noch nicht aufgefallen, erst im herbst wurde eine thuja sichtlich braun. Inzwischen sind die thujas zwischen 1,60m und 1,80m groß und ich total unglücklich, weil ich befürchte, dass uns der gesamte bestand ein geht. Eine angrenzende viele jahre alte hecke ist nicht betroffen. ????
Herr Metsemakers - Gepostet am 12-02-2015
Hallo Herr Dorn, danke das Sie uns von Ihre Sorgen auf dem laufenden bringen. Machen Sie erst was oben unter ´bekämpfung´ geschrieben steht damit der Struktur der Hecke wieder Wind und Kälte durchlässt. Danach wurde ich erst noch warten wie es in ein paar Wochen, wann es wieder wärmer wird, auszieht. Sehen Sie dann doch wieder lebende (bewegende) Läuse hinten die braune Stellen zum Vorschein kommen, dann können Sie folgendes Zeug mal ausprobieren: COMPO Triathlon Universal Insekten-frei AF. Lesen Sie natürlich aber sehr gut auf der Verpackung/Verpackungbeilage wie und wieviel Sie davon geben müssen! Dies ist zum Beispiel auf Amazon.de per Online Shop zu bestellen. Viel Erfolg damit und schöne Grüßen nach Bayern (oder soll ich Franken sagen ? ;-) ).
Reinhard Dorn - Gepostet am 12-02-2015
Sehr geehrte Damen und Herren, genau das beschriebe Problem liegt bei meinen Thuja vor. Hilfe, was kann ich tun bzw. mit welchem Mittel kann ich die Läuse vernichten? Vielen Dank! Schöne Grüße aus den Slums von Rottenbauer
Beetschen - Gepostet am 06-04-2022
Bei unserem Thuja occ. sind die Äste schmierieg, nachdem die Läuse weg sind!