Der Heckenpflanzen-Blog
Frostbeständigkeit der verschiedenen Kirschlorbeersorten
Ein vieldiskutiertes Thema mit höchst unterschiedliche Angaben
Das vieldiskutierte Thema bei Kirschlorbeergewächsen ist die Frostbeständigkeit. Zu dieser Frage finden sich auf den einschlägigen Webseiten höchst unterschiedliche Angaben. Die Eine nennt den portugiesischen Kirschlorbeer als sehr widerstandsfähig gegen Frost, die Andere behauptet das genaue Gegenteil. Gleiches gilt für das, was über verschiedene gemeine Kirschlorbeersorten geschrieben wird – auch hier findet man erhebliche Unterschiede. Von manchen Sorten wird behauptet, dass sie wenig Frost vertragen (Rotundifolia), andere (wie Kirschlorbeer- Novita, Etna und Caucasica) sollen dagegen sogar extrem frostbeständig sein.
Es ist eine Lotterie und die Theorie ist sehr theoretisch...
Unsere Ansicht hierzu ist: Wer 100 % Sicherheit will, dass es nie zu einem Frostschaden kommt, sollte einfach keinen Kirschlorbeer pflanzen. Welche Sorte man auch pflanzt, die Gefahr eines Frostschadens besteht bei bestimmten Wetterverhältnissen immer! Im Winter 2008/2009 sind in unserer Baumschule sehr viele Kirschlorbeerpflanzen erfroren. Dennoch hat es gerade die angeblich frostempfindliche Sorte – wie den portugiesischen Kirschlorbeer – bei uns am wenigsten betroffen. Zudem hängt es bei Kirschlorbeer sehr stark davon ab in welchem Zustand sich die Pflanzen befinden, wenn die Kälte einsetzt.
Wenn sie noch (zu) frisch grün sind, weil sie gerade noch ein wenig ausgeschlagen haben, bekommen sie leicht einen Frostschaden, sind sie hingegen schon ein wenig abgehärtet, können sie mehr verkraften. Zudem geht es meist längst nicht allein um die Temperatur, vielmehr verursacht eine Kombination aus Sonne, Wind und Kälte den Frostschaden. Die Zahlen, die man dazu liest (frostbeständig bis –20 °C, –15 °C u. dgl.) sind bei Kirschlorbeer daher auch höchst theoretischer Natur und stimmen oft nicht mit der Praxis überein. Womöglich – aber auch wir wissen es nicht genau – geht es bei diesen Zahlen um die Temperatur, bei der die Pflanzen tatsächlich erfrieren, und nicht um die Temperatur, bei der nur mehr oder weniger schwere Frostschäden auftreten. Ist es lediglich ein kleiner Frostschaden (zumeist ist dies der Fall) wächst er wieder aus, jedoch möchten viele nicht solange warten, da die Hecke eine Weile lang nicht sehr schön aussieht.
Möglichkeiten um die Gefahr von Frostschäden selbst zu mindern
Man sollte auf keinen Fall:
- im Herbst noch stickstoffhaltigen Dünger zugeben.
- im Herbst noch zurück schneiden.
Gut für die Pflanzen ist dagegen:
- kurz vor einer Frostperiode noch einmal gut wässern (sehe auch: Muss man im Winter gießen?).
- Im September düngen mit Kalk - Kalium ( Algenkalk oder Patentkali)
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Dieter Theisinger - Gepostet am 26-10-2018
Bitte bezeichnen Sie die Prunusarten nicht als Lorbeerarten. Höchstens in Anführungszeichen. Nebenbei: Lorbeer ist wirklich frostempfindlich. Hält wesentlich weniger tiefe Temperaturen als Kirschlorbeer aus. Nach einer Nacht unter minus sieben °C im Februar 2018 auf Helgoland waren bei vielen ausgepflanzten und geschützt stehenden Lorbeerbäumen keine Folgeschäden zu sehen. Ungeschützte sahen aber böse aus, was auch auf zeitgleiche, salzhaltige Sturmwinde zurückgeführt werden könnte. Der Boden war nicht gefroren. Frosttrocknis scheidet also aus.
Herr Metsemakers - Gepostet am 26-10-2018
Hallo Herr Theisinger, Vielen dank für Ihrer Beitrage. Hier hat vor allem mein Deutsch richtig gefehlt. Habe Lorbeer und Kirschlorbeer so oft durcheinander gehört dass ich meinte dass das zwei Worten mit der gleiche Bedeutung wären. War mich gar nicht davon bewusst dass der Lorbeer ganz etwas anders bedeutet, nämlich der Pflanze wovon manche Arten im Essen benutzt werden;-). Ich hätte es aber ganz einfach wissen können den auf Niederländisch ist es auch Laurierkers und einfach Laurier. Mein Artikel hierunten geht nur über Laurierkers, also Kirschlorbeer. Werde Lorbeer jetzt überall umändern in Kirschlorbeer. Nochmals danke!